Wir stellen vor: Bernhard von Mühlenen, designierter Direktor AM Suisse


15.06.21 - Am 1. Juli 2021 tritt Bernhard von Mühlenen die Stelle als Direktor von AM Suisse an. Ein Kurzportrait.



Bereits als Jugendlicher war Bernhard von Mühlenen mit der Landtechnik- und Metallbaubranche verbunden. Während er eine französischsprachige Handelsschule in La Neuveville besuchte, arbeitete er nebenbei als Hilfskraft bei einem Landmaschinenmechaniker. Danach absolvierte er die Berufslehre als Metallbauschlosser. Es folgte das Studium im Bauingenieurwesen an der Ingenieurschule in Burgdorf, das er mit dem Diplom als Bauingenieur HTL abschloss. Zudem erwarb Bernhard von Mühlenen das Diplom als Betriebswirtschafter NDS FH / executive MBA (eMBA) an der Fachhochschule beider Basel und als Sicherheitsingenieur EKAS.

Nach mehrjähriger Tätigkeit in leitender Position bei verschiedenen AM Suisse-Mitgliedbetrieben wechselte Bernhard von Mühlenen zur Suva, wo er als Fachexperte sowie Projektleiter wirkte und eng mit mehreren grossen Berufsverbänden zusammenarbeitete. Er ist Vorstandsmitglied des Stahlbauzentrums Schweiz (SZS), Mitglied der Kommission SIA118 und nebenberuflich als Fachlehrer tätig. Für AM Suisse war er als Instruktor, Kursleiter und Prüfungs-Experte im Einsatz. Hauptberuflich leitete Bernhard von Mühlenen während den vergangenen acht Jahren den Bereich Stahlbau der Senn AG im aargauischen Oftringen.

Der 50-Jährige ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern, einer Tochter und zwei Söhnen.

Herr von Mühlenen, in wenigen Wochen werden Sie die Stelle als Direktor bei AM Suisse antreten. Was gibt es bis dahin noch zu erledigen?
Bernhard von Mühlenen:
Übergeordnetes Ziel ist es, die bisherige Stelle meinem Nachfolger zu übergeben, ihn bestmöglich in seiner neuen Funktion als Leiter Bereich Stahlbau vorzubereiten und zu unterstützen. Auch gilt es, meine eigenen Projekte sauber abzuschliessen und zu dokumentieren. Schliesslich soll sich bei der Senn AG niemand mit Altlasten von mir herumschlagen müssen (lacht). Auch ist es mir wichtig, mich von meinem Team zu verabschieden. Dieses ist durch viele spektakuläre Projekte eng zusammengewachsen. Dabei sind nicht nur Kollegschaften entstanden, sondern Freundschaften.

Auf was freuen Sie sich besonders bei Ihrer neuen Aufgabe?
Ich freue mich auf die Vielseitigkeit, die die Verbandstätigkeit mit sich bringt und darauf, beitragen zu dürfen, AM Suisse in die Zukunft zu führen. In unseren Branchen stehen grosse technologische Weiterentwicklungen bevor, sei es bei der Automatisation, der Fabrikation im Metallbau oder der Digitalisierung und Vernetzung in der Landtechnik. Unsere Aufgabe ist es, die Berufsbilder marktgerecht weiterzuentwickeln und attraktiv zu halten. Ich freue mich darauf, an dieser Entwicklung teilzuhaben.

Sie sind schon seit Ihrer Jugendzeit in beiden unseren Branchen verwurzelt. Warum gerade diese Branchen?
In einem kleinen Dorf in einer Käserei aufgewachsen, verdiente ich mein erstes Sackgeld mit einfachen Jobs auf dem benachbarten Bauernhof. Es war nebst der Arbeit mit den Kühen die Technik der Landmaschinen, die mich begeisterte. Als 8-jähriger Knirps durfte ich schon den Traktor mit dem «Samro» bei der Kartoffelernte auf dem Feld lenken. Der Sohn des Bauern eröffnete später eine Landmaschinen-Firma im Dorf, so dass ich bald jede freie Minute dort verbrachte. Ich wollte Landmaschinenmechaniker lernen, fand jedoch keine Lehrstelle im weiten Umkreis von meinem Wohnort. Deshalb entschloss ich mich für eine Metallbauschlosser-Lehre, denn mit dem Werkstoff Metall zu arbeiten war meine andere Leidenschaft, die ich entdeckte. Ich durchlebte daraufhin eine spannende Lehrzeit mit tollen Lehrmeistern und einem super Gewerbeschullehrer. Bereits im zweiten Lehrjahr durfte ich eigene Projekte abwickeln. Meine fördernden und fordernden Lehrmeister beflügelten mich.

Bei sehr anspruchsvollen Projekten im späteren Berufsleben konnte ich mehr als einmal dank meinem Faible für Hydraulik und Mechanik aus der Landtechnik eine gelungene Unternehmervariante hervorzaubern.

Zum Beispiel?
Einmal galt es, ein rund 150 Quadratmeter grosses, viereinhalb Tonnen schweres Fotovoltaik-Element in einer sehr beengten Situation zu transportieren. Dies gelang mit Hilfe eines grossen Traktors und einer selbst konstruierten, hydraulischen Kippvorrichtung. Die Landtechnik und der Metallbau faszinieren mich bis heute.

Wie können Sie so richtig abschalten?
Am, im und auf dem Wasser: mit Schwimmen, Stand-Up-Paddeln, auf dem Boot, früher auch mit Windsurfen, und im Winter auf gefrorenem Wasser in Form von Eis und Pulverschnee. Wasser in jeder Form – das ist mein Element.

Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine Ehefrau. Und viel Berner Bergkäse.

Was bedeutet für Sie Glück?
Meine Familie. Und Schokolade und Alpkäse – von beidem kann man nicht genug bekommen.

Worüber haben Sie das letzte Mal so richtig herzhaft gelacht?
Das kann ich gar nicht so genau sagen, da dies sehr oft vorkommt. Wenn wir zu Hause alle am Familientisch sitzen – unsere Kinder wohnen alle noch zuhause – geht es fast immer lustig zu und her. Wir haben uns viel zu erzählen und eben: viel zu lachen.

Was war in der Schule Ihr Lieblingsfach?
Ich hatte drei Lieblingsfächer: Geografie, Naturkunde und Geschichte.

Wie häufig schauen Sie täglich auf Ihr Handy?
Das ist unterschiedlich. Es gibt Zeiten, da schaue ich zu viel auf mein Smartphone, vor allem wenn viele Projekte gleichzeitig laufen. Es gibt aber auch Tage, an denen ich das Handy bewusst in die Ecke stellen kann, ohne ständig einen Blick darauf zu werfen.

Was ist Ihr Lebensmotto?
Zufrieden sein mit dem, was man hat.

Oper oder Rockkonzert?
Rockkonzert. Wobei ich mich auch für klassische Musik begeistern kann.

Alphütte oder Strandhotel?
Alphütte.

Mountainbike oder Fitnessstudio?
Mountainbike.

Buch oder TV-Krimi?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, aus Bequemlichkeit eher TV-Krimi, da mir die Zeit fehlt, um ein Buch fertig zu lesen. Ich freue mich jedoch darauf, wenn dies wieder einmal möglich sein wird.

Käsefondue oder Pad Thai (thailändische Spezialität)?
Als Sohn einer Käserfamilie: Käsefondue!
 

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