Nachfolgeplanung: Bereitschaft und Nachfolgefähigkeit


02.06.25 - Zu den ersten Schritten bei der Nachfolgeplanung gehört, sich seine persönliche Bereitschaft bewusst zu machen.



Möglichst früh mit der Nachfolgeplanung zu beginnen, lohnt sich. Denn der Prozess ist auch eine Chance, bestehende Schwächen zu erkennen und das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Davon profitiert das Unternehmen auch unabhängig von der gewählten Nachfolgelösung.  

Persönliche Bereitschaft
Die eigene Firma ist oft auch das eigene «Lebenswerk» – inwieweit ist man bereit, es loszulassen? Welches ist der richtige Zeitpunkt – für die Firma, für einen selbst? Vorgängig sollte man sich seine Motivationen und Ziele für die Übergabe bewusst machen, und welche Rolle man danach übernehmen will: In der alten Firma weiterhin beratend tätig sein? Sich gänzlich zurückziehen, sich für eine andere Firma oder Organisation engagieren?  

Eine weitere Überlegung ist, inwiefern Ihre persönlichen Wünsche zu einem potenziellen Nachfolger passen. Welche Firmenwerte möchten Sie bewahren, und können Sie Einfluss darauf nehmen? Bei einem Verkauf der Firma muss man sich bewusst sein, dass man damit seine Kontrolle in letzter Konsequenz abgibt. Fragen Sie sich, wer Ihnen emotionale Unterstützung im Lösungsprozess bietet. Gespräche mit persönlichen Vertrauten, aber auch mit Experten, werden Ihnen dabei helfen.  

Nachfolgefähigkeit des Betriebs
Nach den persönlichen Aspekten richtet sich der Fokus auf den Betrieb: Wie steht es um dessen Nachfolgefähigkeit? Eine erfolgreiche Übergabe setzt voraus, dass das Unternehmen in einem Zustand ist, der einen reibungslosen Übergang ermöglicht. Es geht darum, Prozesse und Strukturen zu dokumentieren und gegebenenfalls zu optimieren, damit das Unternehmen auch für einen potenziellen Nachfolger attraktiv ist.  

Unabdingbar ist, dass der Betrieb auch ohne den aktuellen Unternehmer funktioniert. Das Unternehmen sollte verkaufsfähig gemacht werden; es sind Fragen zu klären wie etwa nach der Ausgliederung von Immobilien oder der Auflösung von stillen Reserven, damit potenzielle Nachfolger weniger finanzielle Mittel einbringen müssen und eine Nachfolge realistischer umgesetzt werden kann.

Nachfolgewürdigkeit  
Sehr grundsätzlich ist die Frage ist die Nachfolgewürdigkeit. Diese beschäftigt sich mit der Zukunft des Unternehmens und seiner eigentlichen Daseinsberechtigung. Ist die Firma so aufgestellt, dass sie auch in fünf oder zehn Jahren erfolgreich sein wird? Wird diese Frage negativ beantwortet, müsste der angedachte Generationenwechsel bzw. die Nachfolge in Frage gestellt und die Option einer ordentlichen Geschäftsaufgabe geprüft werden.  

Dokumentation und Analyse
Eine detaillierte Dokumentation der wichtigsten Geschäftsbereiche, Prozesse, Finanzen und Verträge soll wichtige Kernfragen beantworten wie: Sind die Strukturen auch ohne die bisherige Führung tragfähig? Bleibt das nötige Know-how dem Betrieb erhalten? Welche Schwächen müssten vor einer Übergabe behoben werden?  

Für diese Analyse gibt es Konzepte und Leitfäden, welche Ihnen der Arbeitgeberverband AM Suisse kostenlos zur Verfügung stellt. Die Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für KMU und Unternehmertum an der Universität St. Gallen erstellt und spezifisch auf die Gegebenheiten der Landtechnik- und Metallbaubranche angepasst.  

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