Zu Besuch bei Christian Schneebeli


30.05.17 - Geschäftsführer und Mitinhaber der Schneebeli Metallbau AG.



Christian Schneebeli, Geschäftsführer und Mitinhaber der Schneebeli Metallbau AG, erzählte uns im Interview mehr über seinen Betrieb, was ihm bei der Unternehmensführung wichtig ist und er wagte einen Blick in die Zukunft.

Ihr Unternehmen besteht seit über 100 Jahren. Wie halten Sie es trotzdem jung?
Wir müssen mit den Entwicklungen auf dem Markt mitgehen und möglichst proaktiv handeln. Auch Kundenwünsche können Inputs für Verbesserungen geben.

Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Firma?
Als Stärke sehe ich sicher unsere breite Fachkompetenz, die Flexibilität auf Kundenwünsche einzugehen und unsere Beständigkeit.

Hat sich Ihr Unternehmen auf etwas spezialisiert?
Ja, neben dem klassischen Metallbau haben wir uns auf Sicherheitsmetallbau und Sicherheitstechnik spezialisiert, dazu gehören Sicherheitsschleusen, Sicherheitsdrehtüren oder Gefängniszellentüren. Hierzu hat ein Teil der Mitarbeitenden Zusatzausbildungen, sie kennen sich beispielsweise mit Steuerungen und Elektronik aus. Generell ist bei vielen Firmen in der Branche eine Tendenz zur Spezialisierung erkennbar. Sei es durch eigene Produktentwicklungen oder den Vertrieb von Handelsprodukten.
Bei uns entwickelte sich der Bereich Sicherheitstechnik vor rund 40 Jahren dank Kundenbedürfnissen und half damit den Wegfall von Aufträgen aus der Oerliker Maschinenbauindustrie zu kompensieren.

Was macht Sie besonders stolz?
Interessant ist sicher die Vielfältigkeit unserer Projekte und dass wir stets an etwas Neuem arbeiten dürfen.

Wie würden Sie Ihre Firmenkultur bezeichnen?
Da wir ein Familienbetrieb sind, würde ich sie grundsätzlich als familiär bezeichnen. Manchmal ist es schwierig, den Spagat zwischen Tradition und Innovation zu finden.

Was ist Ihnen bei der Unternehmensführung besonders wichtig?
Wichtig ist mir ein gutes Verhältnis zu den Mitarbeitenden. Diese sollen ihre Freiheiten haben, sie tragen damit aber auch mehr Selbstverantwortung. Was wir herstellen ist keine Fliessbandarbeit, da ist es nötig, dass die Mitarbeitenden mitdenken.

Ist folglich Mitarbeiterentwicklung ein grosses Thema?
Ja, wir fördern die Mitarbeitenden mit berufsspezifischen und bedarfsgerechten Weiterbildungen. Basis ist hingegen für alle eine solide Grundausbildung. Vermehrt spüren wir den Wunsch von Teilzeitbeschäftigungen, was der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung entspricht. Teilzeitmodelle sind möglich, allerdings muss beispielsweise im Servicebereich die Einsatzbereitschaft gewährleistet bleiben. Möchte ein Mitarbeiter ein politisches Amt oder soziales Ehrenamt ausüben, unterstützen wir das ebenfalls. Dies war auch der Grund zur letztjährigen Auszeichnung als «Vorbildliches Unternehmen» von «Bausinn.ch».

Wagen wir noch einen Blick in die Zukunft. Was für Trends sehen Sie auf die Branche zukommen?
Der Trend zur Spezialisierung und Kooperation mit anderen Firmen dürfte anhalten. Die Baulogistik wird entsprechend an Bedeutung gewinnen. Zudem dürften sich auch unsere Produkte in gewissen Segmenten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung vom Handwerks- zum Handelsprodukt wandeln. Online-Shopping lässt grüssen. Zur Frage ob und wie weit, respektive wie schnell, die volle Digitalisierung und Vernetzung Einzug hält, bin ich eher zurückhaltend, da für diese Prozesse bereits im Vorfeld sämtliche Schnittstellen geklärt werden müssten. Natürlich verfolgen wir aber auch diese Entwicklung.

Schneebeli Metallbau AG

  • Mitarbeitende: 65
  • Lernende: 7
  • Ausgebildete Lernende seit 1909: ca. 210
  • ISO 9001 Zertifizierung: 1998
  • ISO 14001 Zertifizierung: 2016
  • Generationen: 4

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